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Eine Minute zum Thema Pamir

Die Fotografin und Terra Mater-Autorin Priska Seisenbacher reist seit Jahren immer wieder in den Pamir, dieses Hochgebirge in Zentralasien. Hier sind ihre Empfehlungen für all jene, die ihren Spuren folgen möchten.
Text: Priska Seisenbacher, Fotos: Artur BodensteIn/carolIneseIdler.com / 1 Min. Lesezeit
Terra Mater Eine Minute zum Thema Pamir Foto: Artur BodensteIn/carolIneseIdler.com
Der Pamir ist ein wunderliches Land. Ja, das Hochgebirge ist im Deutschen männlich. Der Name wird hergeleitet von Sanskrit upa meru, was „das Land hinter dem Flussbett“ bedeutet. Dass es im Pamir auf 4.000 Meter Seehöhe Weiden für Fettschwanzschafe und Yaks gibt, liegt am streng kontinentalen Klima (bis zum nächsten Meer sind es 1.500 Kilometer) und am Windschatten der ringsum bis zu 7.000 Meter hochragenden Berge. Einige Gipfel wurden von sowjetischen Geografen benannt, die einst die Gegend kartierten.
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WARUM WOLLTE ICH DORTHIN? Die Hochgebirgswelt und die Frage, wie es sich dort lebt, faszinieren mich. Ein Gebirge, vier Länder: Den Pamir teilen sich Afghanistan, Kirgisistan, China und Tadschikistan, das flächenmäßig den größten Anteil besitzt.

WIE KOMME ICH HIN? Am besten über Tadschikistan. Ich habe die Grenze nach Afghanistan in Ishkashim überquert. Nach einer Tagesfahrt mit dem Jeep bleibt dann nur noch das Pferd als Fortbewegungsmittel.

WELCHE AUSRÜSTUNG HAT SICH BEWÄHRT? Warme Kleidung und gute Trekkingausrüstung – auch im Sommer wird es im Hochgebirge richtig kalt.

WAS GEHÖRT NOCH INS REISEGEPÄCK? Ausdauer und Demut. Es gilt, sich an die von Natur und Wetter gestellten Bedingungen anzupassen und den Menschen mit Respekt und Herzlichkeit zu begegnen.

WAS GEHÖRT IN DIE REISEAPOTHEKE? Antibiotika für den Notfall und Wirksames gegen Durchfall.

WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN? Ohne Rücksicht auf geltende Regeln vorzupreschen. Die Erlaubnis, was gesehen oder fotografiert werden darf, erteilt das Oberhaupt aller kirgisischen Siedlungen im Großen Pamir, aber auch das Oberhaupt der jeweiligen Siedlung. Bei diesen Männern stelle ich mich vor, danach gibt es erfahrungsgemäß keine Probleme.

WER GAB DIE BESTEN TIPPS IM LAND? Ahmed, ein afghanischer Freund aus Ishkashim. Eine zuverlässige Quelle, auch wenn ich Informationen über die politische Lage in der Region brauchte.

WOFÜR SOLL MAN GELD RAUSWERFEN? Für gute Pferde samt Reiter. Daran führt auch kein Weg vorbei. Allein und zu Fuß durch das Gebirge zu stapfen wäre undenkbar. Das widerspricht den geltenden Regeln.

UND NOCH EINE GESCHICHTE … Als ich gemeinsam mit der Kirgisin Khadija Opium rauchte, war es für mich eine besondere Erfahrung, einer fremden Person so voll und ganz zu vertrauen. Khadija strahlte von Anfang an eine unglaubliche Gelassenheit aus, gleichzeitig war da aber auch eine unübersehbare Härte in ihrem Gesicht. Es gab für mich keine Zweifel daran, dass sich diese Frau durchsetzen konnte.

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Eine Minute zum Thema Pamir Foto: Verlag Reisedepeschen
ZUM WEITERSTAUNEN: In ihrem großformatigen Bildband „Im Pamir“ (Verlag Reisedepeschen, 208 Seiten, ca. 40 Euro) bietet Priska Seisenbacher Einblicke in die Lebenswelten von Frauen vor Ort, erzählt vom Alleinreisen sowie über die historischen und politischen Zusammenhänge, die das Leben im Pamir bestimmen.