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Ein Wunder namens Doppelhornvogel

Geht es um den Schutz ihrer Jungen, gehen Doppelhornvögel kein Kompromisse ein. Wer sich aber jetzt erwartet, dass sie ihr Schnabelhorn zur Verteidigung ihrer Brut einsetzen, liegt ganz falsch.
Text: Redaktion, Fotos: GettyImages / 2 Min. Lesezeit
Doppelhornvogel, Tierwissen, Terra Mater, ein Wunder namens Foto: Getty Images
Das Weibchen des Doppelhorvogels lässt sich freiwillig mit dem Nachwuchs einmauern.
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Für ihre Sicherheit während der Brutzeit wählen die Vögel aus Südasien einen weitaus friedlicheren und wesentlich originelleren Weg: Sie mauern sich ein. In 8 bis 25 Meter Höhe sucht sich das Elternpaar zunächst ein passendes Loch in einem Baumstamm. Sobald das Weibchen befruchtet ist, zieht es sich dorthin zurück und legt seine Eier.

Mit einer Mischung aus Schlamm, Rinde, Futterresten und Kot beginnt das Duo, die Höhle zu verschließen. Der Herr werkt von außen und die Dame von innen. Beide arbeiten, bis das Weibchen nur noch durch einen kleinen Spalt mit der Außenwelt verbunden ist – der ultimative Mutterschutz.

Da der Aufenthalt in der Höhle bis zu vier Monate dauert, soll auch für genügend Komfort gesorgt sein. Dafür verliert der Vogel einfach seine Federn und polstert damit das Loch aus. Die Aufgabe des Männchens ist es nun, seine Gattin und später auch die Jungen durch den Spalt mit Nahrung zu versorgen.

Praktisch: Doppelhornvögel verzehren hauptsächlich saftige Früchte und können deshalb auf zusätzliches Trinken verzichten. Auch für den Ernstfall gibt es einen Plan: Sollte das Männchen durch einen Unfall umkommen, übernimmt ein Junggeselle die Nahrungsversorgung.

Beeindruckt er das Weibchen dabei mit seinen Fähigkeiten in Sachen Brutpflege, so steigen seine Chancen, in der nächsten Saison als Paarungspartner nachzurücken. Gelingt ihm das, ist seine Zukunft entschieden. Ein Doppelhornvogelpaar bleibt nämlich das ganze Leben zusammen – und das kann bis zu 40 Jahre dauern.

Besondere Merkmale des Doppelhornvogels

  • Überflieger: Mit einer Körperlänge von bis zu 130 cm und einer Flügelspannweite von ca. 160 cm gehört er zu den größten waldbewohnenden Vogelarten. Dort lebt er in den Baumkronen und landet nur äußert selten auf dem Boden.

  • Neuer Anstrich: Bei der morgendlichen Gefiederpflege trägt er das karotinoidhaltige Öl seiner Bürzeldrüse auf. Die eigentlich weißen Federn färben sich damit gelb, was aber im Lauf des Tages wieder verblasst

  • Harmloses Horn: Es kann bis zu 19 cm lang werden, besteht jedoch aus lockerem Knochengebälk und ist dadurch auch sehr leicht. Experten vermuten, dass es als Resonanzkörper für seine unverwechselbaren Brummlaute dient.

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Übersicht Doppelhornvogel – Buceros bicornis

IUCN*-Status

gefährdet

Vorkommen

Südasien

Ordnung

Rackenvögel (Coraciiformes)

Unterordnung

Hornvogelartige (Bucerotes)

Familie

Nashornvögel (Bucerotidae)

Unterfamilie

Hornvögel (Bucerotinae)

Gattung

Buceros

Art

Doppelhornvogel

* International Union for Conservation of Nature

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