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Ein Wunder namens Batagur-Schildkröte

Dass wir hier ein Bild der Batagur-Schildkröte zeigen können, ist tatsächlich ein kleines Wunder. Vor wenigen Jahren galten die Tiere als beinahe ausgestorben.
Text: Redaktion, Fotos: GettyImages / 2 Min. Lesezeit
Batagur-Schildkröte, Tierwissen, Terra Mater, ein Wunder namens Foto: Getty Images
2010 gab es nur noch 20 Batagur-Schildkröten.
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Doch nun scheint es, als wäre diese Spezies gerettet. Wie das – mit österreichischer Hilfe – gelang, erzählt eine der wenigen Erfolgsgeschichten des Artenschutzes. Batagur-Schildkröten lebten einst zahlreich in den Flüssen und Teichen Südostindiens, Bangladeschs und Myanmars.

Ihr Pech: Fleisch und Eier galten ihren menschlichen Nachbarn als besondere Delikatesse. Das und die Zerstörung ihres Lebensraumes führten dazu, dass im Jahr 2010 weltweit nur noch 20 Batagur-Schildkröten zweifelsfrei am Leben waren. 14 davon waren in Dorfteichen in Bangladesch relativ sicher: Sie wurden als Glücksbringer verehrt und standen nur an hohen Feiertagen auf der Speisekarte.

Sechs weitere Tiere lebten in Europa – im Zoo von Schönbrunn in Wien und in absoluter Sicherheit, weil hier kein Mensch auf die Idee kommt, ein Exponat zu verspeisen. Gemeinsam mit Behörden in Bangladesch sowie der Initiative Turtle Island aus Graz begann zudem eine Rettungsaktion für die Teich-Turtles.

Sie wurden freigekauft, und bald gelang in Schönbrunn erstmals die Nachzucht unter menschlicher Aufsicht. In Bangladesch wurden zudem zwei Reservate eingerichtet; hier können sich die Tiere in Sicherheit vermehren. Nach der jüngsten Brutsaison liegt die Zahl der Jungtiere inzwischen bei 235.

Bevor diese in die freie Wildbahn entlassen werden können, wollen Forscher feststellen, wo denn nun die geeignetsten Reviere liegen. Denn die Tiere brauchen für ihr Überleben nahrungsreiche Gewässer – und in der Nachbarschaft Menschen, die satt sind.

Besondere Merkmale der Batagur-Schildkröte

  • Immer freundlich: Nasenrüssel und nach oben geschwungene Lippen verleihen der Schildkröte eine Art Lächeln. Statt Zähnen gibt es Kieferleisten; das reicht, schließlich ernähren sich die Tiere fast nur von Pflanzen.

  • Rotbackige Freier: Dank ihrer braunen Farbe fallen die Tiere optisch im brackigen Wasser kaum auf. Zur Paarungszeit erröten die Männchen jedoch an Hals, Wangen und Beinen.

  • Begehrter Panzer: Der Schutzschild der Tiere ist, verglichen mit dem anderer Schildkröten, nur schwach gewölbt. Relevanter: Er galt lange Zeit als Rohstoff für Naturheilmittel.

  • Gut zu Fuss: Dank ihrer Flossen können die Schildkröten bis zu 100 Kilometer weite Wanderungen unternehmen: von der Fluss-Sandbank, an der sie geschlüpft sind, zum brackigen Mündungswasser, in dem sie sich paaren.

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Übersicht Batagur-Schildkröte – Batagur baska

IUCN*-Status

vom Aussterben bedroht

Vorkommen

Bangladesch

Population

ca. 50

Ordnung

Schildkröten (Testudinata)

Unterordnung

Halsberger Schildkröten

Familie

Altwelt-Sumpfschildkröten

Unterfamilie

Geoemydinae

Gattung

Batagur

Art

Batagur-Schildkröte

* International Union for Conservation of Nature

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