Leuchtfeuer des Lebens
Terra Mater: „Leuchtfeuer des Lebens“
Leuchtende Würmer und glimmende Pilze, funkelnde Bakterien und glühende Meeresbewohner: im Laufe der Evolution haben zahllose Lebewesen die Fähigkeit entwickelt, ihr eigenes Licht zu produzieren - aber das ist nicht etwa eine Laune der Natur.
Vielmehr geht es für diese Wesen darum, in der Nacht, in dunklen Höhlen oder in der Finsternis der Tiefsee zu überleben. Das Leuchten dient dazu, Beute anzulocken oder Feinde abzuschrecken, Artgenossen zu warnen oder einen Partner zu finden.
Bei diesem einzigartigen Film setzte Kameramann Martin Dohrn eigens entwickelte, extrem lichtstarke Kameras ein. Im Naturfilmbereich ist Dohrn der Experte für das Drehen in Dunkelheit, und für diese Produktion von Terra Mater Factual Studios, die in Koproduktion mit BBC, ABC Australia und dem SVOD-Anbieter CuriosityStream realisiert wurde, nutzte er sein unübertroffenes Wissen und seine ganze Erfahrung bei der speziellen Aufbereitung der Bilder - um Dinge zu zeigen, die dem menschlichen Auge normalerweise verborgen sind.
Ein Meilenstein des Dokumentarfilms
Das Ergebnis ist ein Meilenstein des Dokumentarfilms - mit atemberaubenden, noch nie gesehenen Aufnahmen. Und er ist auch ein weiteres Beispiel für die sympathische und überzeugende Art, mit der der legendäre Sir David Attenborough dem Publikum die Wunder der Natur nahe bringt.
Im US-Bundesstaat Pennsylvania beobachtet Sir David das Ausschwärmen der Glühwürmchen, die bei ihrer Partnersuche im Frühling zu Abermilliarden die Nächte erhellen. „Hier gibt es mindestens fünfzehn verschiedene Arten dieser Leuchtkäfer“, weiß Attenborough: „Und jede hat ihren eigenen Blink-Rhythmus, einen speziellen Morsecode, mit dem sie untereinander kommunizieren.“ Besonders spektakulär ist eine Art, deren Männchen ihr Blinken synchronisieren - das Ergebnis sind pulsierende Wellen aus Licht, die durch die dunklen Wälder fluten. Ein eindrucksvolles Schauspiel - nicht nur für die umworbenen Leuchtkäfer-Weibchen, sondern auch für Filmcrew und Zuschauer.
Licht dient aber auch zur Verteidigung - entweder direkt, wenn grelle Lichtpulse Angreifer abschrecken sollen oder indirekt als Hilferuf. Beispiele dafür finden sich im Meer: einige Arten von Schlangensternen, Verwandten der Seesterne, leuchten hell auf, wenn sie von Fressfeinden attackiert werden. Dadurch verraten sie die Anwesenheit des Angreifers - und rufen so wiederum dessen Feinde herbei. Dieses Verhalten nach dem Motto Der Feind meines Feindes ist mein Freund ist eine sehr effektive Schutzmaßnahme und in der Natur weit verbreitet.
Dieser Film beleuchtet noch weitere Beispiele für Bioluminiszenz und präsentiert dabei die neuesten Forschungsergebnisse.
Manche Tiere nutzen die Bioluminiszenz, indem sie mit leuchtenden Wesen in Symbiose leben. Die Blitzlicht-Fische haben kleine Taschen unter ihren Augen, in denen Leuchtbakterien leben. Die Fische können diese Taschen gezielt öffnen und schließen - und so das Licht der Bakterien im Dunklen zur Futtersuche einsetzen.
Andere Kleinstlebewesen im Meer leuchten schon auf, wenn man sie nur durcheinander wirbelt. „Dinoflagellaten gehören zu den größten Einzellern - sie sind etwa tausend Mal größer als Bakterien“, erklärt David Attenborough. Im Labor steckt er seine Hand in ein Gefäß mit Meerwasser, rührt kurz darin herum - und das Wasser erstrahlt in bläulichem Licht.
In freier Natur war dieser Effekt im Mai 2015 an der Südküste von Tasmanien zu bewundern. Bei einem seltenen, aber umso spektakuläreren Naturschauspiel liefen grell blau strahlende Wellen an den Strand - und jede zusätzliche Bewegung sorgte für weiteres Aufleuchten. Menschen liefen durch die Brandung oder fuhren mit Fahrrädern durch das flache, leuchtende Wasser - das Ergebnis sind fantastische, beinahe unwirkliche Bilder.
Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Filmemachern
Das gleiche zeigt sich bei Delfinen, die vom Kamerateam nachts vom Schiff aus gefilmt wurden - und die sich als faszinierende, blau leuchtende Silhouetten im dunklen Wasser abzeichnen.
Dieser Film beleuchtet noch weitere Beispiele für Bioluminiszenz und präsentiert dabei die neuesten Forschungsergebnisse. Aber damit nicht genug: in vielen Fällen gibt es eine wechselseitige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Filmemachern - manche Aufnahmen, die während der Dreharbeiten entstanden, zeigen dank der speziellen Kameratechnik Lebewesen bei einem Verhalten, das die Forscher noch nie zuvor beobachtet hatten.

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