Der Geist der Grauen Riesen
Terra Mater: „Der Geist der grauen Riesen“
Sie trauern um ihre Toten. Sie kümmern sich fürsorglich um ihre Jungen. Sie zeigen Mitgefühl für Not leidende Artgenossen.
Elefanten sind ganz besondere Wesen - und auch dieser Film ist sehr speziell. Mit der Terra Mater-Dokumentation "Der Geist der Grauen Riesen" präsentiert das Naturfilmer-Ehepaar Dereck und Beverly Joubert ein sehr persönliches Porträt der mächtigen Tiere.
Der Ausgangspunkt dieser filmischen Reise ist ein außergewöhnlicher Fund: die Jouberts leben in Botswana - hier gibt es die größten noch verbliebenen frei lebenden Elefantenherden in Afrika. Die Filmemacher stoßen auf die Skelette und Schädel zweier großer Elefantenbullen, die offenbar zur selben Zeit am selben Ort gestorben sind - sogar die massiven Stoßzähne sind noch vorhanden. Wilderer können es demnach nicht gewesen sein, denn die hätten das Elfenbein sicher nicht zurückgelassen.
Empfindsame Riesen mit weisen Augen
Dereck und Beverly machen sich auf die Suche nach der Ursache für den Tod der beiden Bullen - denn diese hätten noch ein paar Jahre vor sich gehabt. Die Jouberts wollen versuchen nachzuvollziehen, was die Grauen Riesen während ihres langen Daseins erlebt haben - wie sie gelebt haben. Dazu fährt das Ehepaar mit dem Kanu den Selinda Spillway hinab, einen Abfluss des Okawango. Unterwegs werden sie Zeugen eindrucksvoller Szenen: wie eine ganze Elefantenfamilie am Kadaver eines toten Artgenossen innehält - und ein Tier nach dem anderen den Schädel mit dem Rüssel beschnüffelt, und abtastet, ja geradezu streichelt.
Elefanten gelten nicht zufällig als empfindsame Wesen. "In ihren Augen spiegelt sich eine tiefe Weisheit", ist Dereck Joubert überzeugt. "Ihre Ruhe und Gelassenheit, ihre beinahe meditative Art, sich zu bewegen sind für mich sehr beeindruckend."
In ihren Augen spiegelt sich eine tiefe Weisheit.
Dereck Joubert über Elefanten
Dennoch - die Jouberts erleben auch gefährliche Situationen, als sie auf ihrer Expedition am Fluss manchen Elefanten zu nahe kommen. Zwischen ihrem Kanu und einem Sieben-Tonnen-Bullen liegen nur noch wenige Meter - und der Gigant zeigt heftige Drohgebärden. "Diese Momente liebe ich", meint Dereck. "Von einem Elefanten angegriffen zu werden, hat etwas Hypnotisches. Man erlebt die Gefahr, aber sie ist beglückend, ja schön - seltsam, dass man sich im Angesicht des Todes am lebendigsten fühlt. Aber bisher hat es noch jeder Elefant beim Drohen belassen. Sobald die Gefahr vorbei ist, fühle ich mich eigenartig entspannt - und geehrt, einem Elefanten so nahe sein zu dürfen." Mit der Zeit gewöhnen sich die Elefanten an die beiden Eindringlinge, und es entstehen atemberaubende Nahaufnahmen - sie geben einzigartige Einblicke in das Leben und Verhalten dieser Tiere.
Am Ende ihrer Reise haben Dereck und Beverly ihn gefunden, den Geist der Grauen Riesen - das Wesen der Elefanten. Sie konnten nachvollziehen, wie die beiden Elefantenbullen lebten - und wie sie höchstwahrscheinlich starben. "Für uns sind diese Geister der Vergangenheit lebendig geworden: Geschöpfe mit erfülltem Leben, und wer weiß – einer Seele...?"

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