Wildes Brasilien: Teil 1 – Der zerbrechliche Wald
Brasilien steht für Fußball, Samba und Karneval. Aber das fünftgrößte Land der Erde ist eine ganze Welt für sich, wenn es um die Naturschönheiten geht: weite Grasebenen und zerklüftete Canyons, gigantische Wasserfälle und üppige Regenwälder, riesige Sümpfe und verschlungene Flussläufe, wüstenartige Dünenlandschaften und farbenprächtige Korallenriffe, paradiesische Küsten und raue Inseln. Diese fünfteilige Serie porträtiert die unterschiedlichsten Naturregionen Brasiliens und ihre charismatischen tierischen Bewohner.
Die erste Folge der Serie „Wildes Brasilien“, eine Produktion von Terra Mater Factual Studios und Light & Shadow, die in Koproduktion mit National Geographic realisiert wurde, führt in den Atlantischen Küstenregenwald, die sogenannte „Mata Atlantica“. Einst erstreckte sich dieser Urwald über Tausende von Kilometern entlang der gesamten Küste Brasiliens. Heute ist der einstige Primärwald nur in dezimiertem Ausmaß von rund sieben Prozent in von Menschen völlig unberührter Form erhalten. Trotzdem ist die verbliebene Fläche noch immer gewaltig – an der Küste und gut sechshundert Kilometer weit ins Landesinnere prägt der Küstenregenwald das Landschaftsbild.
Die „Mata Atlantica“ ist ein besonderer Regenwald und auch dessen Bewohner sind nicht alltäglich. Manche von ihnen sind extrem selten und ihr spezielles Verhalten kaum bekannt. Spinnenaffen, oder Muriqui, etwa sind Südamerikas größte Affen und ausschließlich in der „Mata Atlantica“ zu finden. Sie leben in kleinen Gruppen bevorzugt in den Baumetagen knapp unterhalb der Kronen - wo das Nahrungsangebot reich und Sicherheit vor Raubtieren, wie dem Jaguar, gegeben ist. Spinnenaffen sind soziale Tiere. Ihre sozialen Bande frischen die Tiere täglich mit sanften Berührungen und festen Umarmungen auf. Je enger die Freundschaft, desto intensiver der Körperkontakt. Das Zusammenleben der Spinnenaffen läuft überaus friedlich ab. Aggressive Rangkämpfe, wie sie bei anderen Affenarten auf der Tagesordnung stehen, haben in ihrem Leben keinen Platz.
Während sich Spinnenaffen überwiegend in den obersten Bereichen der Bäume aufhalten und kaum jemals den Boden des Regenwaldes betreten, sind Coatis oder Nasenbären überall im Wald anzutreffen. Sie sind geschickte Kletterer, aber ebenso gewandt, wenn es darum geht, ihren Weg durch das Bodendickicht zu finden. Auf der Suche nach Nahrung streifen die Allesfresser in kleinen Trupps bestehend aus Weibchen und ihrem Nachwuchs am liebsten entlang von kleinen Bächen durch das Waldgebiet. Coati-Männchen sind einzelgängerisch unterwegs. Mit ihren langen Nasen und ihrem meist hochgestreckten, gestreiften Schwanz wirken Nasenbären auf den ersten Blick vielleicht ein wenig ungeschickt und kurios, doch diese Tiere sind nicht zu unterschätzen: sie sind äußerst effektive Jäger und haben sich ihrem Umfeld perfekt angepasst.
Die „Mata Atlantica“ ist die Heimat von fast Tausend Vogelarten – eine Vielfalt, die in ganz Europa nicht zu finden ist. Einer der prächtigsten Vertreter der Vogelwelt des atlantischen Regenwaldes ist der Blaubrustpipra, dessen Gefieder in drei Farben leuchtet: purpurrot, tiefschwarz und hellblau. Die Männchen punkten jedoch nicht nur durch ein prächtiges Federkleid, sondern vor allem durch ihre akrobatischen Tanzaufführungen, die sie zur Paarungszeit unter den strengen Augen der Weibchen austragen. Bei starker Konkurrenz bewähren sich im harten Auswahlverfahren nur die besten Performer.
Der Film gibt Einblicke in das außergewöhnliche Ökosystem des Atlantischen Regenwaldes und seiner ganz speziellen Tierwelt – und zelebriert mit eindrucksvollen Aufnahmen die ganze Pracht und Schönheit der Iguazú-Wasserfälle, die als UNESCO-Welterbe gelten und nur eines der vielen Naturwunder Brasilliens sind.
„Wildes Brasilien“ – alle Folgen im Überblick
Teil 1 – Der zerbrechliche Wald
Teil 2 – Das wilde Herz
Teil 3 – Die Wasserwelt des Pantanal
Teil 4 – Küstenparadiese
Teil 5 – Die Fluten des Amazonas

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