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Namibia - Flüsse aus Sand: Making of

Diese Doku zeigt eindrucksvoll, wie Elefanten, Giraffen und sogar Löwen in einem der trockensten Winkel der Erde überleben: In den Gebiete von Namibia im Südwesten Afrikas. Das Making-of zur Doku.
Video / 10 Min. Dauer
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Felsen, Dünen, Sand und Staub – weite Gebiete von Namibia im Südwesten Afrikas sind geprägt von Wüsten. Durch diese unwirtlichen Regionen winden sich Flussbetten voller Sand. Manche davon führen alle paar Jahre einmal Wasser, wenn in den Bergen im Osten genügend Regen fällt und das Wasser Richtung Küste strömt – die meiste Zeit über sind die Flussläufe jedoch ausgetrocknet.

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Ein großer Teil der Dreharbeiten fand im Kaokoland im Norden von Namibia statt, im Einzugsgebiet zweier der größten „sand rivers“ - des Hoanib und des Hoarusib. Hier überstehen Tiere die manchmal jahrelangen Trockenzeiten, indem sie die wenigen Wasserstellen aufsuchen und sich von der spärlichen Vegetation ernähren. Entlang der Ufer der sandigen Flussbetten wachsen Büsche und Bäume, deren Wurzeln bis zum Grundwasser tief unter der Erde reichen.

„Um die frischen Blätter ganz oben in den Baumkronen zu erreichen, hat ein Elefantenbulle sogar gelernt, sich auf die Hinterbeine zu stellen“, erzählt Martyn Colbeck. „Die Elefanten spielen aber auch eine entscheidende Rolle für das Überleben vieler anderer Tiere“, betont der Naturfilmer und Namibia-Experte. „Denn sie wittern das Wasser unter dem Sand der Flussbetten.“

Die Dickhäuter graben so lange und so tief, bis sie das Wasser erreichen. Wenn sie genügend getrunken haben und sich wieder entfernen, eilen Paviane, Antilopen oder auch verschiedenste Vögel herbei und stillen ebenfalls ihren Durst. Auf diese Weise helfen die Wüstenelefanten vielen anderen Tieren, die extreme Dürre zu überstehen.

Doch die grauen Riesen sind mit Vorsicht zu genießen, wie Co-Regisseur und Produzent Mike Birkhead erfahren musste. „In der Umgebung des Purros Camps, das uns eine Zeit lang als Basislager diente, hatten Elefanten kurz zuvor einen Menschen getötet“, berichtet der erfahrene Filmemacher. „Ich war dementsprechend vorsichtig und hellhörig.“

Eines Nachts vernahm Birkhead das Geräusch brechender Äste außerhalb seines Zeltes. „Ich wusste, das ist ein großer Elefantenbulle - doch das Tier widmete sich nur dem Müllsack voller Obstreste und leerer Getränkedosen in unserem Kamerafahrzeug. Es dauerte einige Minuten, dann verschwand der Elefant – und alle im Camp atmeten auf...“

Ein echtes Highlight des Films sind die Aufnahmen von Wüstenlöwen – dabei standen die Raubkatzen ursprünglich gar nicht auf dem Drehplan. „Es gibt nur noch sehr wenige von diesen Löwen – und sie lassen sich nur selten blicken“, weiß Kameramann Martyn Colbeck. „Doch eines Tages stießen wir auf ihre Spuren und folgten diesen – so konnten wir sogar ein ganzes Rudel aus drei ausgewachsenen Löwinnen und fünf Jungen filmen.“

Der unerwartete Glücksfall, bei den Dreharbeiten auf Wüstenlöwen zu treffen, sorgte jedoch auch für eine weitere brenzlige Situation: „Unser Lager befand sich mitten im Löwenrevier – nachts konnten wir in der Ferne die Rufe der Tiere hören“, erinnert sich Colbeck. „Doch eines Morgens entdeckten wir rund um unser Zelt Löwenspuren: während wir geschlafen hatten, waren die mächtigen Tiere nur Zentimeter von uns entfernt herumgeschlichen. Nach diesem Vorfall brachten wir außen am Zelt eine Leuchte an, um die Löwen nachts fernzuhalten – und es hat funktioniert!“

Nach monatelangen Dreharbeiten war es schließlich soweit: in den Bergen weit landeinwärts war starker Regen niedergegangen – und das Wasser hatte sich seinen Weg die ausgetrockneten Flussbetten hinab langsam Richtung Küste gebahnt. Das kostbare Nass ließ die Wüste entlang der Flussläufe neu erblühen – und davon profitierten auch alle Lebewesen in weitem Umkreis.

Am Ende hatte das Team vier Monate in der Wüste verbracht, war Hunderte von Kilometern weit gefahren und hatte dabei eine verblüffende Vielfalt von Tieren gesehen und gefilmt. Das Resultat ist ein spektakuläres Porträt der Wüstenlandschaften von Namibia - mit ihren Flüssen aus Sand...

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