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Eine Minute zum Thema Cradle-to-Cradle

Vom Fußabdruck zum Biotop: Nach der Philosophie von Cradle-to-Cradle ist der Mensch nützlich für die Umwelt.
Text: Valentin Ladstätter, Fotos: Nicolas Meletiou/pixabay / 1 Min. Lesezeit
Terra Mater Eine Minute Cradle2cradle Foto: Nicolas Meletiou/pixabay
Beispiel eines Kreislaufs: Aus dem Material getragener Turnschuhen entstehen wieder Turnschuhe - oder letztere verrotten auf dem Komposthaufen.
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Biologisch abbaubar oder technologisch wiederverwertbar, egal ob Turnschuh oder Mondrakete: Diese Prämisse steckt hinter dem Designkonzept Cradle-to-Cradle („von der Wiege zur Wiege“), das der Deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough zu Beginn der 1990er-Jahre entwickelt haben.

Abfall fällt ja nur deswegen an, so Braungart und McDonough, weil wir Dinge aus den falschen Materialien herstellen oder es verabsäumen, ihre Weiterverwendung schon bei der Produktion mit einzuplanen. Folgt man jedoch dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, so wird zum Beispiel aus einem Mobiltelefon im nächsten Verwendungszyklus ein Autoteil und im übernächsten vielleicht eine Komponente für eine Waschmaschine. Die aus wertvollen Elementen produzierten Bestandteile des Handys landen also nicht beispielsweise im Elektroschrott, sondern finden ständig neue Anwendungen.

Mieten statt kaufen

Damit das funktioniert, könnten Produkte künftig nicht mehr real gekauft, sondern als Dienstleistung „gemietet“ werden. Als Verbraucher würde man also keinen Fernseher mehr besitzen, sondern den Hersteller nur einige Jahre lang für dessen Verwendung bezahlen und das Gerät dann wieder gegen ein neues eintauschen.

Das ist für den Produzenten einerseits ein Anreiz, qualitativ hochwertiges Material zu verwenden. Andererseits gewährleistet das System, dass die gemieteten Geräte und ihre „Zutaten“ zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder für andere Verwendungen zur Verfügung stehen.

Andere Produkte wiederum, wie zum Beispiel Kleidung, könnten hingegen aus Materialien gefertigt werden, die biologisch abbaubar sind. Ein T-Shirt könnte man dann auf dem Kompost entsorgen, wo es einfach verrottet. Dadurch wird das Kleidungsstück wieder zum Nährstofflieferanten für neue, nachhaltige Rohstoffe – die ihrerseits das Material für neue Textilien oder andere Produkte liefern können. So stellt der Mensch keine Gefahr für den Planeten dar, sondern ist umgekehrt eine Chance für ihn.

Aktuell gibt es bereits über 10.000 Produkte mit Cradle-to-Cradle-Zertifizierung – vom Teppichboden, der das Raumklima verbessert, indem er Schadstoffe aus der Luft filtert, bis hin zu Gebäuden, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen.

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