6 vom Aussterben bedrohte Land-Tierarten

1. Saola
Pseudoryx nghetinhensis

Forscher wissen nur wenig über diese erst 1993 entdeckte Tierart, doch Jäger und Wilderer finden sie. Besonders die Jagd mit Schlingen wird den Saolas zum Verhängnis. Dazu kommen eine vermutlich niedrige Fortpflanzungsrate und die grassierende Zerstörung ihrer Lebensräume, der Regenwälder. Durch Straßenbau werden nun auch entlegene Gebiete zugänglich.
Inzwischen könnte die Restpopulation der Saolas so klein und zerstreut sein, dass sie kaum noch überlebensfähig ist.
Zahl der Individuen | maximal 250 |
Verbreitungsgebiet | Wälder im Grenzgebiet von Vietnam und Laos |
2. Addax
Addax nasomaculatus

Sie sind die Nomaden der Wüste, ziehen den spärlichen Regenfällen und der kurzlebigen Vegetation hinterher. Kaum ein Huftier ist so an Trockenheit angepasst wie der Addax. Einst im Großteil Nordafrikas heimisch, ist sein Verbreitungsgebiet um mehr als 99 Prozent geschrumpft. Dazu kommt (illegale) Jagd, die kaum bekämpft wird.
In Marokko und Tunesien wurden Addaxe in eingezäunten Schutzgebieten wieder angesiedelt.
Zahl der Individuen | 30–90 in Freiheit, über 5.000 in Gefangenschaft |
Verbreitungsgebiet | Sahara und Sahelzone |
3. Östlicher Schwarzer Schopfgibbon
Nomascus nasutus

Einst lebten sie im Delta des Roten Flusses. Abholzung und Jagd machten ihnen zu schaffen, schließlich galten sie als ausgestorben, bis vor 19 Jahren Biologen wieder ein paar Familiengruppen mit den schwarzen Männchen und den goldgelben Weibchen entdeckten. Neuerdings scheint ihre Zahl etwas zu steigen. Der gesetzliche Schutz mag wirken – indes fehlen den Tieren weiterhin ausreichend ökologisch in-takte Waldflächen.
Zahl der Individuen | circa 125 |
Verbreitungsgebiet | Bergwald zwischen China und Vietnam |
4. Fernandina-Riesenschildkröte
Chelonoidis phantasticus

Diese Art galt als längst erloschen, 2019 dann die Sensation: Forscher fanden auf der Vulkaninsel Fernandina ein Weibchen. Genetische Tests bewiesen ihre Zugehörigkeit zur Spezies Chelonoidis phantasticus. Nun suchen Experten nach weiteren überlebenden Exemplaren, um ein Nachzuchtprogramm zu starten.
Die Bedrohung kommt diesmal nicht vom Menschen, sondern vom durchaus aktiven Vulkan La Cumbre: Seine Lava bedeckt über 80 Prozent der Fläche Fernandinas.
Zahl der Individuen | 1 |
Verbreitungsgebiet | Fernandina-Insel, Galapagos-Archipel |
5. Äthiopischer Wolf
Canis simensis

Sie wurden jahrhundertelang als Viehdiebe verteufelt und gejagt; dabei ernährt sich Canis simensis hauptsächlich von Nagern. Mittlerweile sind die Tiere gesetzlich geschützt, doch ihr Lebensraum wird in Ackerland verwandelt; das Bevölkerungswachstum verschärft das Problem.
In den vergangenen 20 Jahren sind viele Wölfe Krankheiten zum Opfer gefallen, etwa Tollwut und Staupe, die von Hunden übertragen werden. Impfungen könnten Abhilfe schaffen.
Zahl der Individuen | maximal 500 |
Verbreitungsgebiet | Hochland von Äthiopien |
6. Philippinen-Krokodil
Crocodylus mindorensis

Bis etwa 1970 wurden Philippinen-Krokodile als Rohstoff für die Lederindustrie erlegt, 2001 stellte die Regierung die Art unter strengen Schutz. Weil aber viele ihrer Lebensräume zerstört sind, haben sich die Restbestände nicht wieder erholt.
Und noch immer werden Krokodile illegal getötet, weil man sie für Menschenfresser und Viehdiebe hält; manche ertrinken in Fischernetzen.
Ein Nachzuchtprogramm und erste Wiederansiedlungen zeigen noch zu wenig Wirkung.
Zahl der Individuen | maximal 150 in Freiheit, circa 1.000 in Gefangenschaft |
Verbreitungsgebiet | Philippinen |
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