Anzeige

Ein Wunder namens Schnabeltier

Ein bisschen Säugetier, ein bisschen Vogel, ein bisschen Reptil: Das Schnabeltier ist ein gar sonderbares Wesen, das uns bis heute Rätsel aufgibt.
Text: Redaktion, Fotos: Getty Images / 1 Min. Lesezeit
Schnabeltier, Tierwissen, Terra Mater, ein Wunder namens Foto: Getty Images
Das Schnabeltier kann mit seinem Schnabel sogar schnorcheln.
Anzeige

Als Europäer erstmals in Australien auf ein Schnabeltier stießen, trauten sie ihren Augen nicht: Entenschnabel, Biberschwanz und Otterpfoten?! Experten in Großbritannien, die ein totes Exemplar begutachten sollten, äußerten den Verdacht, das Schnabeltier sei ein Scherz eines begabten Tierpräparators.

Auch der legendäre Zoologe Alfred Brehm hielt die Berichte der Australier, wonach das Tier Eier lege, für „lügenhaft“. Darüber neunmalklug zu grinsen gilt aber nicht. Schließlich wissen Forscher bis heute nicht so recht, wo die Schnabeltiere herkommen und mit wem sie wie verwandt sind.

Denn je genauer sie hinschauen, desto bizarrer erscheint das Tier: Es hat beim Brustbein Knochen, die sonst bei Vögeln vorkommen, und an den Halswirbeln Rippen – unerhört für Säugetiere. Die kleinen Eier, die das Weibchen legt, haben eine pergamentartige Hülle, sie ähneln also dem Gelege von Reptilien. Und in den Genen finden sich Merkmale, die sonst nur in der Vogelwelt verbreitet sind. Gleichzeitig verfügt das Weibchen über Milchdrüsen, damit säugt es seine Jungen. Und wenn es nicht warm genug ist, verfallen die Tiere in Kältestarre.

Anzeige

Letzter Eintrag in der Liste der ungewöhnlichen Ausstattungsmerkmale: Männchen tragen an der Ferse einen Giftsporn. Grinst jetzt noch jemand?

Besondere Merkmale des Schnabeltiers

  • Schnorchel: Die Nasenlöcher liegen weit vorn im ledrigen Schnabel. So kann das Tier atmen, ohne aus dem Wasser steigen zu müssen.

  • Guter Riecher: Elektrorezeptoren erfühlen Muskelbewegungen von Würmern und Krebsen, Mechanorezeptoren die dazugehörigen Druckwellen. So ermittelt das Tier die Entfernung zur Beute.

  • Einkaufstüte: Was gefangen wurde, landet zunächst in den Backentaschen. Zwischen den hornigen Kauplatten zermalmt wird die Nahrung erst nach dem Auftauchen.

  • Paddel: Die Schwimmhäute vorn können hochgeklappt werden, damit wird das Buddeln im Flussbett leichter.

  • Universal-Organ: Der Schwanz dient als Fettspeicher, Steuerruder und Greifwerkzeug: Weibchen klemmen damit Pflanzen fest, die sie als Dämmmaterial in ihre Bruthöhlen bringen.

Übersicht Schnabeltier – Ornithorhynchus anatinus

IUCN-Status (International Union for Conservation of Nature)

fast bedroht

Klasse

Säugetiere (Mammalia)

Unterklasse

Ursäuger (Protheria)

Ordnung

Kloaktentiere (Monotremata)

Gattung

Ornithorhynchus

Art

Schnabeltier

Abo
Angebot für Terra Mater-Jahresabo mit Schreibset
  • 19,90€ für Ausgaben Terra Mater jährlich

  • Terra Mater Schreibset als Geschenk

  • Zugang zur Terra Mater Society

Zum Angebot