Ein Wunder namens Giraffe

Kaiser Julius Caesar war von der wunderlichen Erscheinung der Giraffen so beeindruckt, dass er einige Exemplare nach Rom schaffen ließ. Man hatte gehört, dass die schlaksigen Tiere erstaunlich brutale Huftritte austeilen können. Damit sollten sie in der Arena für einen besonderen Nervenkitzel sorgen.
Vor der Ankunft der Tiere gab es in Rom nur Gerüchte über ihr Aussehen: Sie seien so groß wie ein Kamel, und ihr Fell sei gefleckt wie das eines Leoparden, hieß es. Der Dichter Horaz kombinierte und nannte die Tiere kurzerhand Giraffa camelopardalis.
Das ist aus Sicht der Biologie zwar völliger Unsinn, der Name blieb den Giraffen trotzdem bis heute erhalten. Die tatsächlichen Familienverhältnisse der Giraffen sind immer noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Experten sind uneins, ob es nun sechs, acht oder gar elf Unterarten gibt.
In Afrika gibt es nämlich viele voneinander isolierte Giraffenpopulationen, die sich nur in Details unterscheiden, etwa in der Fellmusterung. Die Karriere im Kolosseum war für die Giraffen übrigens bald wieder vorbei. Die Tiere gaben sich ihren Gegnern gegenüber als äußerst vorsichtig. Schnell erkannten die Römer: Ein Leopard-Kamel flieht eher, als dass es zutritt.
Menschen, die in ihrer Heimat mit den Tieren zu tun haben, kennen diesen Wesenszug. Nicht umsonst heißt das Tier im Arabischen Zarafa. Das bedeutet: die Liebliche.
Besondere Merkmale der Giraffe
Greifwerkzeug: Die Zunge ist überaus beweglich und bis zu 50 Zentimeter lang. Damit rupft die Giraffe am liebsten Akazienblätter. Wenn sie nicht gerade trinkt.
Hirnschutz: Hinter dem Hirn sitzt ein feinverzweigtes Netz aus Adern, das sogenannte Wundernetz. Es schützt das Gehirn vor plötzlichem Blutdruckanstieg, wenn die Giraffe ihren Kopf senkt.
Hochstand: Giraffen haben den längsten Hals aller Säugetiere. Er kann bis zu zwei Meter lang werden. Getragen wird er von lediglich sieben Halswirbeln und einer Sehne.
Rücklaufventil: In den Venen sitzen Ventile, die verhindern, dass Blut, das vom Kopf kommt, zurückfließt, wenn sich die Giraffe nach unten beugt.
Pumpstation: Das Herz wiegt rund 12 Kilogramm und ist besonders dickwandig. Trotz seiner Masse schlägt es rund 170-mal pro Minute und damit mehr als doppelt so schnell wie das eines Menschen.
Übersicht Giraffe – Giraffa camelopardalis
gefährdet | |
Ordnung | Paarhufer (Artiodactla) |
Unterordnung | Wiederkäuer (Ruminantia) |
Familie | Giraffenartige (Giraffidae) |
Gattung | Giraffa |
Art | Giraffe |
*International Union for Conservation of Nature

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