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Eine Minute zum Thema Pelota

Der Nationalsport der Basken ist schwierig auszuüben, aber einfach zu verstehen. Wer Squash beherrscht, tut sich leichter.
Text: Tobias Asmuth, Fotos: Stephan Pramme / 2 Min. Lesezeit
Eine Minute Thema Pelota Foto: Stephan Pramme
Pelota: Der baskische Nationalsport ist eine der rasantesten Disziplinen der Welt
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Geschichtlich gesehen ist Pelota ein Spiel der Könige. Es hat möglicherweise seine Wurzeln bei den Griechen und Römern, die für ähnliche Spiele bereits Regeln kannten. Im Mittelalter war es in Spanien ein Spiel des Klerus und des Adels und sogar der Könige.

Aus dem spanischen Navarra stammt der erste schriftliche Hinweis: 1331 verlangte König Philipp III. die Errichtung einer Tribüne in Pamplona, um das Spiel besser verfolgen zu können. Von Spanien aus verbreiteten sich die Varianten in die Kolonien und auch in die USA, im 20. Jahrhundert wurde Pelota zum Berufssport. 1900 war es auch olympische Disziplin; 1924, 1968 und 1992 war es als Demonstrationsdisziplin dabei.

Pelota wird grundsätzlich in drei Varianten ausgeübt:

Gespielt wird mit offener (bloßer) Hand („mano“), einem flachen Holzschläger („paleta“) oder einem Korbschläger („cesta punta“). Es gibt direkte (fünf gegen fünf) und die populäreren indirekten Varianten (der Ball wird gegen die Wand gespielt; eins gegen eins oder zwei gegen zwei).

Das Spielfeld namens Frontón 30 bis 54 Meter lang und zehn bis elf Meter breit. Es ist nach vorn offen. Einfache Frontones haben nur eine Stirnseite.

Die Regeln sind ähnlich wie bei Squash. Der Spieler, der mit dem Aufschlag an der Reihe ist, lässt den Ball einmal aufspringen und schlägt ihn an die Stirnwand. Danach darf der Ball einmal aufspringen, kann aber auch aus der Luft gespielt werden. Fehler sind etwa: Der Ball springt zweimal auf, bevor der Gegenspieler ihn erreicht oder er erreicht die Stirnwand nicht oder landet außerhalb des Felds.

Wer ist Sieger? Wer zuerst 22 („mano“), 40 („cesta punta“) und 45 Punkte („pala“) erreicht.

Je nach Form und Größe des Schlägers gibt es zahlreiche Abarten, die sich alle aus der Spielvariante mit der bloßen Hand bzw. mit einem Lederhandschuh entwickelt haben. Die Spielart Pelota Pala etwa (aus Bilbao) verwendet einen Schläger, ähnlich einem Küchenbrett. Der Ball wird damit – ungestoppt – an die Wand zurückgeschlagen.

Das Spiel hat sich auch zu einem Exportschlager entwickelt. Die in den USA populärste Variante wird mit einem sichelförmigen Bastkorb gespielt (baskisch „xistera“), der am Schlagarm befestigt ist. Er ermöglicht durch das geschickte Einsetzen der Fliehkraft extreme Ballgeschwindigkeiten – mehr als 300 km/h – und macht die Variante Jai Alai zum schnellsten Ballspiel der Welt.

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